Gesichter & Geschichten

Jennifer, 22 Jahre

Als Kind habe ich an den verschiedensten Anlässen der reformierten Kirche teilgenommen, Freundschaften geknüpft und eine tolle Zeit gehabt. Doch irgendwann gehörte ich zu den ältesten und war schlussendlich zu alt. Na ja, dann ist jetzt Schluss mit dieser Zeit … Aber nicht bei der reformierten Kirche. Als Teilnehmer zu alt? Als Leiter perfekt.

Bereits mit 11 Jahren fing ich an, bei Veranstaltungen kleinere Aufgaben zu erledigen. Das machte mir echt viel Spass und Menschen um mich herum merkten das, sodass ich auch an anderen Orten mithelfen durfte. Mit 13 Jahren durfte ich dann als Jungleiterin mit ins Kantonale Sommerlager.

Das ist nun über 10 Jahren her. Und seither darf ich in vielerlei Hinsicht wachsen. Ich habe eine Entwicklung durchgemacht, welche stark durch die verschiedensten Pace Ausbildungen, Weiterbildungen und auch durch die Anlässe selbst geprägt wurde.

Wie kann ich gut vor Menschen stehen und einen Programmpunkt anleiten? Was muss beim Planen eines Ateliers alles berücksichtigt werden? An welchem Zeitpunkt kann ich ein geeignetes Spiel einbringen? Wie gehe ich mit Konflikten und Notfallsituationen um? Wie übernehme ich die Tagesverantwortung? Kann ich die Nachtruhe durchsetzen? Das sind nur einige Punkte in einem riesigen Sack voller Errungenschaften, die mir durch die reformierte Kirche gegeben wurden.

Als kleines Kind habe ich in einem Lager unsere Jungleiterin angeschaut und gesagt: «So wie du möchte ich auch einmal sein.» Mittlerweile bin ich selbst Leiterin und darf anderen das vermitteln und weitergeben, was ich so unglaublich geschätzt habe. Den Teilnehmenden ein Umfeld schaffen, in dem sie sich wohl und geschätzt fühlen. Genau das ist die reformierte Kirche im Kanton Zug für mich. Sie ist mehr als nur ein Ort, an dem ich vielleicht einmal im Monat am Sonntagmorgen in den Gottesdienst gehe. Es ist der Ort, an dem ich über die Jahre hinweg viele Freundschaften knüpfen konnte und sich eine «Ohana» gebildet hat. Hier wird jeder auf seine Art und Weise akzeptiert und die Stärken werden eingesetzt und hervorgehoben. Während all den Jahren durfte und darf ich immer noch eine enorme Unterstützung erleben. Immer wieder werden mir neuen Herausforderungen gestellt, welche mich weiter bringen. Ohne all dies würde ich im Leben heute definitiv nicht da stehen, wo ich stehe.

Für mich führt der Weg noch weit über den «Leiter» hinaus. Als Teilnehmerin, Jungleiterin und später auch Leiterin habe ich bereits so viel mit auf meinen Weg bekommen. Eine Leidenschaft für die Freiwilligenarbeit entwickelt. Da dachte ich mir, wieso das «Hobby» nicht zum Beruf machen und diese Wege weiter ausbauen?

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