24. April 2023

«Wältwunder» im Sonnenberg

Kinder und Jugendliche feierten am 14. April im Zentrum «Sonnenberg» in Baar die kraftvollen «Wältwunder» des Lebens. Dabei erstrahlte eine «Wunderwält» von unterschiedlichen Bedürfnissen und Konfessionen.

Der «Sonnenberg» in Baar ist ein heilpädagogisches Schul- und Beratungszentrum. Begleitet werden Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichsten Themen zu Sprachbehinderung, Verhaltensauffälligkeiten, Sehbehinderung oder Blindheit und Mehrfachbehinderungen. Alle paar Jahre findet ein gemeinsames Fest mit verschiedenen kirchlichen Feiern statt. So wurden im April Erstkommunion, Abendmahl und Firmung im Rahmen des Schulbetriebes gefeiert.

Jeder hat seine eigene Wunderwelt

Es war, wie in der biblischen Botschaft (Mt 13,31-32 – Gleichnis vom Senfkorn) die Bestärkung, dass die Lebenskraft dieser 16 Kinder und Jugendlichen am Wachsen ist, und alle ihre Lebensgeschichten von den «Wältwundern» erzählen sollen. Im Fest mit den verschieden kirchlichen Feiern sprachen wir ihnen als Gemeinschaft Mut und Zuversicht zu. Jede und jeder in dieser Menschheitsfamilie ist wertvoll, trotz möglicher Einschränkungen, und bringt so seine ganz persönliche Wunderwelt in den Lebensalltag.

Für die uns lebensermöglichenden «Wältwunder» Sonne, Luft, Wasser und Erde dankten wir, besangen sie mit berührten und erfüllten Herzen. Um Gott als wunderbare und lebensspende Kraft staunend zu erahnen, betteten wir uns alle in die nährende Humusschicht, um wachsend unseren Lebensweg weiterzugehen. Dies in der Hoffnung, auch die so nötigen Sonnenstrahlen, Regentropfen und Atemluft zu erhalten.

Bedürfnisse der Kinder im Vordergrund

Die Lebens- und Schulwelt «Sonnenberg» steht für die Bedürfnisse des Kindes, des Jugendlichen ein und feierte in der Aula und nicht in der Kirche. Denn der Ort sollte allen bekannt und vertraut sein. Ansonsten ist es für manche eine Überforderung.
Der katholische Domherr Alfredo Sacchi und der reformierte Pfarrer Ruedi Hofer von seelsam – ökumenische Seelsorge für Menschen mit Behinderung machten sich in Begegnungen mit den Eltern, Kindern und Jugendlichen und deren Situationen vertrauter. Beide zeichneten ein hoffnungsvolles Bild, nämlich dass lebendige Kirche zu den Menschen geht und diese in ihren jeweiligen konkreten Situationen bestärkt.

Der Gottesdienst war sprachlich einfach, der Fokus lag auf Zeichenhandlungen und konkret wahrnehmbaren Elementen wie Musik, Symbolen, Farben und Kerzen. Bei der Feier haben zahlreiche Mitarbeitende, Eltern und Grosseltern mitgeholfen. Sie haben Lieder komponiert, begleitet, gestaltet und liebevoll die Vorfreude darauf mitgetragen.

Reto Weiss, Religionspädagoge im «Sonnenberg»
Foto: Florian Knobel



Tags: Oekumene
nach oben