Bericht 2021 der Fraktion

Für einmal beginnt der Rückblick aufs auslaufende Jahr mit personellen Veränderungen, die sich erst in den letzten Wochen und Monaten final manifestiert haben. Manuel Bieler und Barbara Pfaffhauser, die beide jahrelang in der Fraktion mitarbeiteten, haben auf das Ende der Legislatur ihren Rücktritt erklärt. Wir bedauern das Ausscheiden zweier konstruktiver und liebenswerter Mitglieder sehr. Den Rücktritt gaben auch Rolf Berweger, bisheriger Präsident des Kirchenrats, und Max Gisler, bisheriger Präsident des Grossen Kirchgemeinderats. Ersterem folgt die langjährige Kirchenrätin Ursula Müller-Wild aus Baar, Letzterem unsere Fraktionskollegin Sophie Borter-Binder in ihren Ämtern nach. Es spricht für die Reformierten Baars, zwei ausgewiesene, anerkannte und kompetente Nachfolgerinnen in diese herausragenden Ämter delegieren zu dürfen. Auch unsere Fraktion konnte die entstandenen Vakanzen mit Lisa Duhanaj und Klaus-Rainer Toedter umgehend wieder besetzen. Wir freuen uns über die Verstärkung durch die beiden neuen Mitglieder und heissen sie herzlich in unserem Kreis willkommen.

A propos Vakanzen: Der GKGR zählt «statutarisch» fünfzig Mitglieder, von denen Stand heute nur deren vierzig die neue Legislaturperiode antreten. Unsere Fraktion ist komplett und wir hoffen sehr, dass es denen der übrigen Bezirke im Laufe der kommenden Monate gelingt, noch hier und dort weitere Mitglieder zu rekrutieren, auf dass wir den Sollbestand wenn schon nicht erfüllen so doch ihm möglichst nahe kommen werden. Zum ersten Mal seit langem konnte unsere Sitzung im November wieder physisch im Kantonsratssaal durchgeführt werden – die übrigen liefen über Videokonferenzen. Im März segnete der Rat die Wahl von Pfarrer Wermbter in einem 40-%-Pensum im Bezirk Steinhausen ab. Verschiedene IT- und Baukredite fanden in der gleichen Sitzung ebenfalls Zustimmung.

In der nämlichen Sitzung fasste der Kirchenrat mittels einer Motion den Auftrag, einen «Verbesserungsprozess» zu strukturellen Bedingungen, organisatorischen Abläufen und rechtlichen Grundlagen in der Reformierten Kirche des Kantons Zug in Gang zu setzen. Die Meinungen zu dieser Motion waren teils ziemlich kontrovers, sie konnten indes nicht verhindern, dass sich der Kirchenrat damit ein gerüttelt Mass an Arbeit aufbürden lassen musste.

Die stets etwas besonders gestaltete September-Sitzung widmete sich dem Thema «Spiritualität», zu der der GKGR einen Pater eingeladen hatte – in wenigen Worten: Ein weites Feld … Zur gleichen Zeit nahm der Kirchenrat Stellung zum politischen Engagement unserer Kirche. Das Thema hatte bekanntlich bei der Konzernverantwortungsinitiative generell eine gewisse Brisanz entwickelt. Fazit: Weder mischt sich die Reformierte Kirche des Kantons Zug ungebührlich in politische Fragen ein, noch weist sie ihre Vertreter oder gar die Gläubigen in Sachen freier Meinungsäusserung an. Engagiert hat sich unsere Kirche allerdings zusammen mit unseren katholischen Glaubens-Geschwistern gegen die im Kantonsrat eingereichte Motion, die Kirchensteuern für juristische Personen für freiwillig zu erklären – mit Erfolg! Dafür gebührt Rolf Berweger und Klaus Hengstler grosser Dank, sie waren die treibenden Kräfte gegen die Annahme dieses in mancherlei Hinsicht unseligen Ansinnens.

Die November-Sitzung schliesslich verabschiedete als wesentliches Traktandum das Budget 2022, beliess die Steuern auf dem vorjährigen Niveau und verschob die Neugestaltung des Personalreglements auf eine spätere Sitzung.

Im frühen 2022 treten wir alle ins Jahr drei der Pandemie ein – wer hätte sich das je so vorstellen können? Wir werden sie, so Gott will, eines Tages hinter uns lassen. Die Narben, die sie im Gefüge unseres Landes geschlagen hat, werden uns hingegen noch eine geraume Weile beschäftigen. Jede und jeder ist dann an seinem Platz aufgerufen, ihren und seinen Teil beizutragen, dass wir die Reihen wieder in der konsensualen Tradition schliessen können, die seit je das Wesen, den Erfolg und das Lebenswerte unserer Eidgenossenschaft ausmachen.

Werner Gerber, Allenwinden / Fraktion Baar/Neuheim des GKGR

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