Medienmitteilung vom 2. Oktober 2023

Altwerden ist nichts für Feiglinge

Die Reformierte Kirche Kanton Zug würdigt ihre Seniorinnen und Senioren. Am gestrigen internationalen Tag der älteren Generation lud sie zu einem grossen Anlass zum Thema Alter.

Bekannte Gesichter wie die amerikanische Diva Mae West oder der deutsche Schauspieler Blacky Fuchsberger nahmen für sich in Anspruch: «Altwerden ist nichts für Feiglinge». Beiden ging es um einen realistischen Blick auf die späte Lebensphase, der weder beschönigt, noch die Chancen ignoriert, die in einem langen Leben liegen.

Ein Paradoxon unserer Zeit ist der verbreitete Wunsch, möglichst lange zu leben, dabei aber bitte nicht alt zu werden. Wenig ist so hoffnungsbeladen, wie eine aktive späte Lebensphase mit Reisen, Bildung und interessanten Hobbies. Und wenig ist gleichzeitig so angstbesetzt wie das hohe Alter in Abhängigkeit, Krankheit und Pflege.

Jedes Jahr am 1. Oktober wird weltweit der Tag der älteren Generation gefeiert. Es ist ein Aktionstag, der auf die Situation und Belange von älteren Menschen aufmerksam machen soll. Auch die Reformierte Kirche Kanton Zug wollte diesen Tag gemeinsam mit den Seniorinnen und Senioren ihrer Gemeinde verleben und lud ein zu «Beflügelt ins Alter. Ein Sonntag mit Schwung».

Rund 70 Gäste tauschten sich an einem strahlenden Spätsommertag dazu aus, was die verschiedenen Facetten eines gelingenden Alters sein können, was stärkt und trägt, aber auch, was zu akzeptieren ist. Fünf Angebote unter der Leitung von Fachpersonen konnten in zwei Durchläufen besucht werden. Diese nahmen Aspekte von Körper und Geist wie auch Spiritualität auf: Gedächtnistraining als Boxenstop für das Gehirn, Rhythmik für Körper und Seele, Singen und Swingen im Chor, Everdance sowie ein Baumspaziergang mit Tiefe.

Während des Mittagessens und bei der Kaffeepause wurde lebhaft diskutiert. Alter sei kontextabhängig, so die Meinung der meisten. Für viele wäre die eigene Wahrnehmung seit Jahrzehnten stabil, man müsse sich anpassen und mit Einschränkungen umgehen lernen, aber das Leben hätte noch immer so viel zu bieten. Junge Menschen könnten sich das wahrscheinlich nicht vorstellen, aber es komme immer noch etwas. Es sei eben eine Frage der Perspektive – und diese verändere sich mit dem Leben, Gott sei Dank!

Dass Verzweiflung und Einsamkeit auch dunkle Tage bedeuteten, wurde offen angesprochen. Gerade die Kirchenangebote fanden hier lobende Erwähnung: «Ich mag das Lebensnahe der Kirche, das uns erdet, ernst nimmt und bestärkt. Ich freue mich über den Respekt, der uns entgegengebracht wird.», so eine Teilnehmerin.

Dass im Alter auch der Humor nicht verlorengeht, konnte das Projektteam erfahren. Auf die Bemerkung hin, dass eine deutliche Mehrheit von Seniorinnen zum Sonntag mit Schwung gekommen ist, erhielten sie zur Antwort: «Ja die Männer. Sie schieben die kritischen Fragen zum Alter eher weg und tun lieber so, als wäre nichts. Das wundert uns nicht, dass sie hier nicht so stark vertreten sind.» Das Augenzwinkern dabei sei sicherheitshalber erwähnt.

Der reiche Tag wurde mit einer feierlichen Andacht in der Reformierten Kirche Zug stimmungsvoll beendet.


Kontakt:
Simona Starzynski
Leiterin Kommunikation

Reformierte Kirche Kanton Zug
Bundesstrasse 15
6300 Zug
Tel. 041 726 47 08
simona.starzynski(at)ref-zug.ch
www.ref-zug.ch
 

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Tags: Gemeinschaft
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