P.S. Ballast abwerfen

Was ich mir lange vorgenommen hatte, hab ich nun endlich getan. Ich hab ausgemistet. Und zwar in meinem Büro. Hat schon eine Weile gedauert und ein paar Motivationsspritzen von aussen waren auch nicht ganz unwesentlich am Erfolg beteiligt. Da war viel Zeug. Zeug, von dem ich dachte, „man könnte es doch sicher wieder mal brauchen“. Was nie der Fall war. Weil ich ja gerne immer wieder neu gestalte und entwickle. Dann aber auch die paar Sachen, die tatsächlich immer wieder zum Zug kommen. Die galt es übersichtlich und organisiert zu versorgen. Und dann die Nostalgie. Dinge aus vergangenen Projekten, die ich einfach nicht wegwerfen wollte. Ein Lagerheftli aus jedem Sommerlager zum Beispiel,
klein und kompakt im Büchergestell. Und all die persönlichen Briefchen aus den Konflagern der letzten 14 Jahre. Ein kleines Kistchen. Zu Hause habe ich sogar noch die aus meiner eigenen Konfzeit. Nun fühle ich mich leichter und freue mich auf die Arbeit an den Projekten, die jetzt kommen. Sind mir beim Aufräumen doch noch die einen oder anderen inspirierenden Unterlagen in die Hände gekommen - mit alten und doch neuen Ideen drin.

Während des Aufräumprozesses ist mir noch so einiges durch den Kopf gegangen. Ist es nicht auch mit unseren Gedanken, unseren Mustern ein wenig so wie mit dem Büro? Ist es nicht auch da wichtig, dass wir manchmal ausmisten, was überholt, alt, nicht mehr nützlich ist? Und gibt es nicht auch dort doch die altbewährten Gedanken und Gewohnheiten, die uns wohl ein Leben lang begleiten werden und sollen? Und dann auch die Erinnerungen, die Nostalgie...

In diesem Sinne: Lasst uns mutig werden, den Ballast abzuwerfen, den wir nicht mehr brauchen. Und ein wenig weise, damit wir wissen, was wir behalten sollten.

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